Rückseitenwetter im schweizer Jura
Über das Wochenende zog mal wieder eine Kaltfront durch die Schweiz und es zeichnete sich schon die Tage davor ab, dass es anfangs der Woche Rückseitenwetter geben und fliegbar sein wird. Wegen der Labilisierung nach dem Kaltfrontdurchzug würde es voraussichtlich auch im schweizer Jura gut gehen.
Ich habe mir kurzfristig zwei Tage frei genommen und war dann auch schon am Montag, den 3. Juli morgens gegen 10 Uhr am Weissenstein um mich dort mit Sebastian zu treffen.
Schwache Thermik bei Restfeuchte und leichter Nordströmung
Am Vorabend hat es noch sehr lange geregnet, die Restfeuchte am Boden musste also erstmal abtrocknen. Es war schon morgens sehr labil. Tief hängende Kumuluswolken, jedoch nur schwache Thermik. Zudem bewirkte die Nordströmung, dass die Wolken nach Süden versetzt wurden. Somit war die komplette Südseite der ersten Jurakette abgeschattet, was natürlich noch weniger Thermik bedeutete.
Gegen 12 Uhr kam Sebastian an und bis dahin hatten sich auch bereits einige wenige andere Piloten am Südstartplatz Weissenstein eingefunden. Alle beobachteten etwas skeptisch die Bedingungen. Es herrschte eine leichte Nordströmung vor, jedoch zu schwach um zum Startplatz Röti zu wechseln.
Niedrige Basis auf 1600m
Kurz nach 12 Uhr startete ich und wie schon erwartet, ging es zunächst sehr zäh von unten raus. Die Basis war sehr niedrig und so hangelte ich mich, knapp über Grat auf 1500m Höhe, die Jura Kette entlang.
Niedrig Richtung Chasseral
Teilweise kam ich auf nur 900m Höhe an, konnte aber immer wieder Anschluss finden. Mein Ziel war der Turnpoint Chasseral. Auf Grund der schwachen Bedingungen habe ich mir zwischenzeitlich immer wieder überlegt zu wenden. Ich beschloss aber am Wendepunkt Chasseral festzuhalten auch wenn der Weg dorthin beschwerlich sein sollte.
Frühes Ende in Orvin
Auf dem letzten Stück zum Chasseral gab es dann keine Thermik mehr. Das Plateau war an diesem Tag einfach zu schwach und so stand ich knappe 32km nach dem Start in Orvin am Boden.
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Als Rückseitenwetter bezeichnet man die Phase nach dem Durchzug einer Kaltfront. Oftmals sind das nur ein bis zwei Tage, an denen die Atmosphäre noch sehr labil geschichtet ist und sehr gutes Flugwetter für uns Paraglider liefert.
Oftmals ist es jedoch so, dass sich in dieser Phase viele und große Kumulswolken bilden, da am Boden noch viel Restfeuchte vorhanden ist. Wenn die Sonneneinstrahlung dann zu schwach ist, resultiert dies in einer sehr niedrigen Wolkenuntergrenze.
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