Paragliding Lijak – Eine geniale Flugwoche beginnt
Nach einer ziemlich ungemütlichen Nacht im Auto klingelte mein Wecker gegen 4.45Uhr. Ich machte mich für den Paragliding Lijak Trip fertig und wartete an der Flugschule auf den Rest der Truppe, der bis 5.30Uhr dann endgültig eingetrudelt war.
Nachdem alle ihre Koffer und Gleitschirme in den Autos verstaut hatten, ging es mit leichter Verspätung los.
Wir sind dann gleich bei Frasdorf auf die Autobahn gefahren, wo wir nach wenigen Kilometern schon im Stau standen. Ganz toll. Fängt ja schon gut an. Zum Glück löste sich der Stau aber nach wenigen Minuten wieder auf und wir konnten unsere Fahrt fortsetzen. Kurz vor Salzburg ging es dann ab Richtung Villach und wir durchquerten Österreich auf der Tauernautobahn. Je weiter wir in den Süden vordrangen, merkten wir gleich an den Temperaturen. An der Hochries bei ca. 14 Grad abgefahren, hatten wir an der italienischen Grenze bereits knappe 30 Grad.
In Italien angekommen sind wir knapp unterhalb von Udine bereits über die Grenze nach Slowenien gefahren und haben dann, trotz schlechter Wegbeschreibung, den Landeplatz am Lijak gefunden, wo einige der anderen bereits warteten.
Nach etwa einer weiteren halben Stunde kam auch schon der Flugschulbus an und wir halfen auspacken und bauten auch gleich das Zelt der Flugschule Hochries auf, das uns in den nächsten Tagen Schatten spenden soll.
Einweisung und erste Fahrt zum Startplatz
Das Parataxi wartete auch bereits und alle Freiflieger durften auch gleich hoch zum Startplatz fahren. Die restlichen Flugschüler bekamen zunächst eine Geländeeinweisung und eine Erklärung, wie am besten zu landen ist.
Der Landeplatz an sich ist riesig, jedoch führt an zwei Seiten eine Stromleitung und an der dritten eine Schnellstraße entlang.
Nach der Einweisung durften nun auch die Flugschüler zum Startplatz fahren. Das Parataxi war mittlerweile wieder am Landeplatz und wir verstauten unsere Gleitschirme und fuhren mit knappen 10 Mann beladen, zum Startplatz des Lijak.
Am Startplatz angekommen war ich erst einmal ziemlich überrascht. Es war extrem windig. Über die Mittagszeit gibt es viele und vor allem sehr heftige Thermikablösungen, die dazu führen, dass es am Startplatz sehr windig werden kann. An der Hochries würden wir unter diesen Bedingungen nicht starten. Aber der Startplatz hier ist riesig. Und so können wir auch gleich die ersten Starts beobachten.
Durch die Thermikablösungen werden die Piloten mit ihrem Gleitschirm fast senkrecht nach oben gezogen. Ein ungewohntes Bild, dass ich so von der Hochries bisher noch nicht kannte.
Anscheinend hatte es hier am Lijak schon seit Mai nicht mehr geregnet. Entsprechend ausgetrocknet ist alles und im kompletten Gebiet rund um den Lijak ist Rauchverbot.
Ich habe dann gleich mein Equipment ausgepackt und mich auf meinen ersten Start vorbereitet. Nachdem ich meinen Gleitschirm ausgelegt hatte, die Leinen sortiert und mich mit dem Gurtzeug eingehängt hatte, gab mir mein Fluglehrer Norbert noch ein paar Tipps und schickte mich danach auch gleich in die Luft.
Erste Soaring Erfahrungen sammeln
Obwohl der Wind sehr stark war, bin ich gut losgekommen. Zunächst wusste ich nicht genau, ob ich direkt zum Landeplatz fliegen sollte, oder ob ich schon in die Thermik fliegen sollte. Aber kaum war ich in der Luft, hat mir Norbert per Funk erklärt, wie ich den Hangaufwind hier am Lijak nutzen kann und schon ging es nach oben.
Anfangs war es etwas zäh und ich hatte auch noch Schwierigkeiten so nah am Hang zu fliegen, dass ich auch etwas vom Hangaufwind abbekommen habe, aber nach ein paar Minuten hatte ich mich daran gewöhnt und konnte auch schon die erste Startplatzüberhöhung verzeichnen.
Ich war ziemlich erstaunt, wie stark und beständig hier die Thermik ist. Im Grunde kann man so gut wie nichts falsch machen. Da es nahezu überall nach oben geht, kann man drehen wo man mag. Oben bleibt man allemal.
Mit steigender Höhe konnte ich auch etwas weiter vom Hang wegfliegen und fand dort sehr angenehme und ruhige Thermik, sodass ich auf bis knapp über 2000m steigen konnte. Dafür, dass der Startplatz auf etwa 550m Höhe liegt ist das schon sehr beachtlich. Und ab 2000m Höhe bekommt man auch gleich einen genialen Blick ins Hinterland Sloweniens, wo sich riesige Gebirge auftürmen, auf denen auch im August noch jede Menge Schnee liegt. In der entgegengesetzten Richtung hat man einen tollen Blick nach Italien bis hin zum Meer vor Triest. Einfach nur gigantisch!
Ein perfekter Tag am Lijak geht zu Ende
Insgesamt bin ich an diesem Tag 1,5 Stunden geflogen. Da ich von der Nacht, von der Anfahrt und en Temperaturen vor Ort etwas geschafft war, bin ich dann landen gegangen, was für meinen ersten Landeanflug hier am Lijak auch bestens geklappt hat.
Nachdem ich mein Paragliding Equipment zusammengepackt hatte, habe ich noch gemütlich am Landeplatz gewartet, bis alle unten waren. Danach sind wir direkt in die Unterkunft gefahren, wo wir dann auch gleich zu Abend gegessen haben.
Alles in allem ein perfekter aber dennoch sehr anstrengender erster Tag am Lijak.
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